Seit Jahrzehnten bewegen mich Themen der sozialen Gerechtigkeit und der ökologischen Nachhaltigkeit. Bei den Vorbereitungen auf die Praxisübernahme am 01.02.2019 habe ich mich intensiv aus neuer Perspektive mit diesen Themen auseinandergesetzt. Als angehender Praxisinhaber habe ich nach Wegen gesucht, gute Vorsätze in die Tat umzusetzen.
Um die ökologischen Auswirkungen meiner ärztlichen Tätigkeit zu reduzieren, habe ich von Anfang an Ökostrom bezogen. Für Eingriffe in der Praxis verwende ich ausschließlich Mehrweg-Instrumente (bis auf Skalpelle) und habe die minimal-invasiven Eingriffe (welche nicht nur körper-, sondern auch umweltschonender als konventionelle Operationen zum vergleichbaren Zweck sind) zu einem Schwerpunkt meiner Praxis entwickelt.
Nachhaltigkeit erstreckt sich auf weitere Bereiche, z. B. auch die Finanzen. So habe ich die Entscheidung getroffen, die Praxisübernahme – entgegen den üblichen Empfehlungen aus der Finanzbranche – ohne Bankkredit zu stemmen. Das sichert meine Unabhängigkeit von Banken und befreit mich von finanziellem Druck und den damit verbundenen Interessenskonflikten bei der Behandlung meiner Patient*innen.
Zwanzig Aspekte der Nachhaltigkeit, welche meine Patient*innen, Mitarbeiterinnen, Kolleg*innen, Lieferant*innen, Finanzpartner*innen und das gesellschaftliche Umfeld betreffen, habe ich im letzten Jahr systematisch mit Hilfe der Gemeinwohl-Bilanz analysiert. In einer Peer-Gruppe mit fünf weiteren Unternehmen aus der Region und mit Hilfe eines qualifizierten Beraters (s. Foto und Zertifikat) haben wir zu diesen Themen im letzten Jahr Ideen ausgetauscht und uns gegenseitig evaluiert.
Am 21. Juli 2021 fand im Rahmen des Sommerfestes der Gemeinwohl-Ökonomie Regionalgruppe Landshut die Übergabe der Zertifikate an die sechs bilanzierten Unternehmen statt. Meine HNO-Praxis ist die erste in Deutschland mit einer Gemeinwohl-Bilanz.
Mehr über die Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie können Sie hier erfahren.
Den Gemeinwohl-Bericht meiner Praxis können Sie hier lesen bzw. herunterladen.