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Ihre HNO-Praxis in zwei Jahren Klimaneutral

von Dr. med. Ioannis Charalampakis

Klimaneutralität bedeutet eine überlebenswichtige Aufgabe für die Menschheit. Der Stadtrat von Landshut hat heuer zum Ziel erklärt, bis 2031 das gesamte Stadtgebiet klimaneutral zu gestalten. Dazu wurde sie maßgeblich von der Initiative aus der Zivilgesellschaft „Klimaentscheid Landshut“ bewegt. Diese Initiative wurde auch von mir durch die Aufstellung von Infomaterial und der Unterschriftenliste in meiner Praxis sowie durch eine Geldspende unterstützt.

Für meine Praxis stelle ich ein ehrgeizigeres und umweltfreundlicheres Ziel: Sie soll in zwei Jahren (bis 31.12.2023) klimaneutral werden. Da meine Praxis kein energieintensives Gewerbe ist, halte ich dieses Ziel für realistisch und den notwendigen zeitlichen, organisatorischen und finanziellen Aufwand für überschaubar und zumutbar. Durch diesen Aufwand werden sogar an anderen Stellen Kosten eingespart und verbessert sich die Qualität meiner Arbeitsergebnisse.

Die Schritte, die in dieser Richtung bereits getan wurden:

  • Seit meiner Niederlassung am 01.02.2019 bezieht die Praxis Ökostrom von den Stadtwerken Landshut.
  • Meine dienstlichen Fahrten innerhalb Landshuts (zu Krankenhäuser, zu Wohn- und Pflegeeinrichtungen) erledige ich mit dem Fahrrad. Für Fahrten außerhalb von Landshut (Seminare, Kongresse) nutze ich den öffentlichen Verkehr, ggf. mit Fahrradmitnahme.
  • Für die Fahrt der Mitarbeiterinnen zur Praxis werden Fahrtgemeinschaften gefördert, indem Sie im Dienstplan berücksichtigt werden.
  • Praxisabläufe werden immer wieder unter die Lupe genommen und darüber nachgedacht, wie sie mit einem geringeren Einsatz von Zeit, Energie und Materialien gestaltet werden können. Falls sich diese drei Ziele widersprechen, wird die Option vorgezogen, die aus medizinischer und umweltfreundlicher Sicht die besseren Ergebnisse liefert. Bemerkenswert ist, dass die medizinisch überlegen Optionen bisher sich auch als die umweltfreundlicheren erwiesen.
  • Um Müll zu vermeiden werden für die ambulanten Operationen in meiner Praxis mehrweg-Instrumente verwendet (außer Nadeln und Skalpelle). Mehrweg-Instrumente sind zwar im Vergleich zu Einweg-Instrumente mit einem Aufwand für ihre Reinigung, Desinfektion und Sterilisation verbunden. Andererseits sind sie durch eine höhere Verarbeitungsqualität gekennzeichnet, die mir als Operateur und meinen Patient*innen zugute kommt.
  • Generell wird auf Müllvermeidung und Recycling geachtet. 
  • Das eingekaufte Papier trägt das Siegel „blauer Engel“.
  • Wenn Geräte eingekauft werden, fließen in die Kaufentscheidung die voraussichtliche Lebensdauer und die Energieeffizienz mit ein.
  • Bei der Elektroinstallation ist ein Schalter eingebaut, der den Strom in den gesamten Praxisräume (außer Kühlschränke, Server und Tresen) ausschaltet, um nach Feierabend Stromverbrauch von Geräten in ausgeschalteten oder stand-by-Modus zu vermeiden.

Weitere Schritte, die geplant sind:

  • E-Bikes können von den Mitarbeiterinnen über die Praxis geleast werden. Die Leasing-Rate wird vom Gehalt abgezogen, die Mitarbeiterin profitiert dabei von steuerlicher Begünstigung. Am Ende der Leasingzeit werden die Fahrräder zum Restwert gekauft. 
  • An den Heizkörper werden Thermostat-Ventile mit programmierbarer Zeitschaltung montiert.
  • Ich freue mich über weiteren Ideen von den Leser*innen an arzt@hno-altstadt.de
  • Die CO2-Bilanz der Praxis wird mindestens einmal jährlich erstellt. Ein Instrument dazu stellt die Firma ConClimate aus München kostenlos auf ihre Webseite zur Verfügung. Emissionen, die ab spätestens 31.12.2023 nicht vermieden werden können, werden durch die Mitfinanzierung eines Klimaschutzprojektes ausgeglichen.